Ursprünglich sollte ein Zaun den Skulpturengarten in der Winkelau in Loosdorf umgeben und damit das Projekt gewissermaßen abschließen. Diese sicher konventionellere Idee wurde aber zugunsten Norbert Maringers "Hohlweg" fallengelassen, dessen Konzept zwar auch ein Resümee beinhaltet, sich aber nicht mit dem Rand begnügt, sondern von der Mitte her aufarbeitet und aufgräbt. Die laufende Praxis hat die Loosdorfer Aktivitäten von Bürgermeister Nagl selbstbewusster und konsequenter werden lassen, außerhalb des Skulpturengartens sind in der Folgezeit weitere Projekte entstanden.
Der "Hohlweg" verbindet die einzelnen Skulpturen in einem ein Meter breiten Weg, der in der Tiefe variiert, wobei er in der Mitte zweier Skulpturen die größte Tiefe (1,3 m) erreicht. Wie eine Naturkatastrophe - und als solche einem natürlichen Verfalls- bzw. Veränderungsprozess unterworfen - scheint er über die schon bestehenden Arbeiten herzufallen, ist aber eine selbstständige begehbare Anlage, die die statischen Objekte in ihre Dynamik einbindet und um eine gleichsam performative Dimension bereichert.
(Quelle: S. Neuburger, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)