Diese Landschaftsstudie zog Friedrich Gauermann zur Gestaltung des Hintergrundes des Gemäldes "Bär mit einem Jungen bei einem toten Rehbock" heran, das er 1832 verkaufte (jetzt Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt). Sie wird wohl im Jahr zuvor in der Miesenbacher Gegend nach der Natur entstanden sein. Gauermann übernahm die Vorlage aber nicht wortwörtlich, da er für die Tierszene einiges ergänzen, weglassen und adaptierten musste. trotz der weitreichenden Eingriffe des Naturvorbilds wirkt die Ausführung nicht konstruiert, erst der direkte Vergleich mit der Naturstudie zeigt einen Verlust an Ursprünglichkeit.
Geeignete Naturstudien wurden üblicherweise erst nach der Erstellung eines Kompositionsentwurfs im vorhandenen Fundus gesucht oder aber neu angefertigt. In diesem Fall wäre es aber auch denkbar, dass der umgekehrte Weg beschritten und erst anschließend eine inhaltliche Widmung überlegt wurde.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 146)