St. Pölten - "Figur V" im Atrium des Hauses 1a im Landhaus
(1995 bis 1997)


Bruno Gironcoli (*1936, †2010)

Bruno Gironcolis Großplastiken sind wie Modelle an Lebendigkeit und Wachstum im Großen, wie Maschinen, die keine Arbeit verrichten, aber Gegenbilder anderer Zusammenhänge und Vorgänge entstehen lassen.
"Figur V, flach mit drei Trauben" hat das Motiv der Fruchtbarkeit im Titel. Ähren, Trauben, Blätter, Löffel, Figuren etc., die sich mit mehr oder weniger anderen abstrakten Formen verbinden, sind für Gironcoli typisch und lassen Sakrales und Vegetabiles, Vergangenes und Gegenwärtiges,  Klares und Verschlungenes zusammenfließen und sich voneinander absetzen.
Gironcoli spricht in diesem Zusammenhang vom "strapazierten Schnörkel": "Wenn es stimmt, dass der Kitsch das Gemeinsame an Glück für ein Kollektiv formalisiert, dann ist der von mir strapazierte Schnörkel, diese Schliere, ein Wesen, das das darin Zuvorenthaltene des kollektiven Ganzen nachahmt, um das Glück zu berühren."
(Quelle: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)