Besondere Anerkennung erhielt Ferdinand Stransky für ein 1947 in der Jahresausstellung der Künstlergruppe "Der Kreis" in der Galerie Welz in Wien präsentiertes Temperabildnis einer Frau. Nach der damaligen Kritik Alfred Schmellers spricht aus Stranskys Bildern "ein gebändigter Expressionismus [...] Mit Kraft ausgedrückt und doch differenziert, durchlässig nach allen Seiten, hintergründig, ein wirklich tiefer seelischer Ausdruck."
Eng verwandt mit dem damals ausgestellten Bild ist dieses Frauenbildnis, das vermutlich um dieselbe Zeit entstand. Anders als in dem etwa gleichzeitigen "Männerbildnis" liegt die Konzentration stärker auf der "großen" Form. Die "aggressive" Farbigkeit, die an Werke Herbert Boeckls denken lässt, unterstreicht wesentlich die kraftvolle Wirkung des Blattes und verleiht dem Bildnis besondere Ausdrucksstärke.
(Quelle: W. Krug, Stransky 1904-1981, 2004, S. 74)