Die Figurengruppe mit dem russischen und dem amerikanischen Offizier, die am 8. Mai 1945 in Erlauf aufeinandertrafen, ist ein Geschenk der Sowjetunion an die Gemeinde Erlauf. Gemeinsam mit dem Werk Jenny Holzers ist es als Friedensdenkmal zum 50-jährigen Jahrestag 1995 konzipiert.
Oleg Komov (1932-1994) war Mitglied der sowjetischen Akademie der bildenden Künste. Der 1994 noch jung verstorbene Künstler erhielt zahlreiche offizielle Staatsaufträge und porträtierte führende Persönlichkeiten der Sowjetunion. Sein erstes bekanntes Werk, das Puschkin-Denkmal für das Wolgaufer von Kalinin, zeigt ihn als romantischen Lyriker ganz im Sinne klassizierender Bildhauerei. Sein Menschenbild war denn auch das des 19. Jahrhunderts, das er abwandelte und ergänzte und mit realistischeren Elementen versah.
In dieser Tradition steht auch die für Erlauf geschaffene Skulpturengruppe, die eines seiner letzten Werke ist und ein Beitrag für den Frieden sein möchte. Die idealisierte Zusammenführung der beiden Offiziere durch das Mädchen steht hier für eine zeitlose, immerwährende Haltung der Versöhnug und des Friedens.
(Quelle: S. Neuburger, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 3, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 381, 1995)