Die Neugestaltung des Georg-Prunner-Platzes an der Donauuferstraße mit einem Buswartehäuschen stellt ein komplexes architektonisches Konzept dar, das auf der einen Seite die einzelnen Funktionsbereiche für Fußgänger, Auto- und Radfahrer durch ein Lichtleitsystem klar abtrennt, auf der anderen Seite den Platz an die zentrale Fußgängerzone optisch und akustisch anbindet. Der Architekt Franz Sam installierte vier Lichtobjekte. Eines, gleichzeitig lichtdurchlässiges Wartehäuschen mit Flugdach, bietet Informationstafeln und Telefonzellen an. Zwei weitere signalisieren die Grenze zwischen Platz und Straße und weisen in den Ort. Die zweite Achse bilden drei Klangobjekte. Nach Passieren eines Bewegungsmelders ertönen auf Emmersdorf bezogene, von Roman Holzmayr gestaltete Klangszenarien wie "Sturmwetter" oder "Nachtfluss". Neben der funktionalen Klarheit liegt die Qualität der Gestaltung in der Verbindung alter und neuer architektonischer Elemente, wie etwa in der Integration eines Lichtobjektes in den im Zuge der Neugestaltung erhöhten Sockel der Skulptur des Widerstandskämpfers Prunner. Das Zusammenpiel von Architektur, Licht und Klang regt die Wahrnehmung an und schärft den Blick.
(Cornelia Offergeld)
Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 6 (2002)