Gießhübl - Entwurf zur Gestaltung des Platzes
(2004)


Clemens Luser (*1973)
Constantin Luser (*1976)

Der Wettbewerb für die Platzgestaltung in Gießhübel, den die Brüder Clemens und Constantin Luser gewonnen haben, liegt bereits fünf Jahre zurück. In dieser Zeit hat sich einiges getan: Constantin Luser begeistert mit seinen "sprechenden" Zeichnungen mittlerweile ein breites Kunstpublikum, und sein Bruder Clemens realisiert mit seinem 2004 gegründeten Architekturbüro "Hope of Glory" die ersten Bauten.

In Gießhübel hat man währenddessen die Chance verschlafen, einerseits einen gut funktionierenden Platz mit Atmosphäre und Charme zu bekommen und andererseits am Anfang zweier interessanter Karrieren zu stehen.

Das Luser-Konzept hätte durch einen topografischen Eingriff den Platz sehr überzeugend in Bereiche mit unterschiedlichen Qualitäten unterteilt. Eine genaue Analyse der Gegebenheiten führte zu diesem sehr einfach anmutenden räumlichen Lösungsvorschlag, der nur durch die Bearbeitung der Ränder - von den Lusers "der weiße Kamm" und "das weiße Tal" genannt - die Benutzungsmöglichkeiten des Platzes verbessert. So ist ein eiliges Überqueren des Platzes genauso möglich wie das gemütliche Verweilen und Treffen.

Zusätzlich werden einzelne Bereiche mit "Details" angereichert, wie etwa einem Schatten spendenden Birkenwäldchen mit Vogelhäusern oder einem Platzhalter der Erinnerung in Form einer Lichtinstallation anstelle des Kriegerdenkmals, um den neuen Platz auch mit atmosphärischern Qualitäten aufzuladen. Obwohl das Projekt leider nicht realisiert wurde, hat es doch einiges bewegt und rege Diskussionen in der Gemeinde hervorgerufen.

(Marie-Therese Harnoncourt)

Nicht realisiert!

Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 9 (2009)