Werner Rischanek:
"Zu dieser Arbeit habe ich das Thema 'Zur Heiligen Hochzeit', das mich über zehn Jahre lang beschäftigt hat, wieder aufgenommen und zugleich abgeschlossen. Dieser Begriff zieht sich in immer anderen Variationen durch alle Kulturen. Von ostasiatischen Weisheiten bis zur westlichen Alchimie. Er bedeutet für mich die Vereinigung und zugleich die Überwindung und Versöhnung der Gegensätze (wie männlich - weiblich, geometrisch - organisch, geistig - körperlich) zu einem harmonischen Ganzen.
Der Versuch einer nonverbalen Philosophie. Die strenge Geometrie der Senkrechten verändert die organische Struktur, gibt ihr aber auch Halt und wird ihrerseits aufgebrochen und verändert. Die Gruppierung in eine vertikale Achse ist ein Merkmal jedweden höheren Lebens. Die Ordnung der Körperlichkeit bzw. ihre Wiederherstellung entspricht im weitesten Sinne auch den Aufgaben der Krankenpflege.
Die Fläche an der Westwand ist in sieben einzelne Bilder gegliedert, die in Öl-Eitempera im Atelier entstanden sind, auf eigens montierte Platten geklebt und so in die Wand integriert wurden."
(Quelle: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)