Heiligenkreuz - Zisterzienserstift, Grabmal Herzog Friedrichs II. des Streitbaren
(~1250)


Das Grabmal zeigt die Figur des letzten Babenbergerherzogs in Waffenrüstung. Der verstümmelte Kopf trägt eine Eisenhaube, unter der das Helmtuch bis zu den Schultern reicht. Über einem langärmeligen, mit rundem Halsausschnitt versehenen Unterkleid trägt der Herzog einen knielangen Waffenrock. Ein mit einer Schnalle versehener Gürtel rafft das Obergewand. Der massive Leib mit den eng anliegenden, symmetrischen Armen und den säulenförmigen Beinen entspricht der konservativen Form der Plastik dieser Zeit. Es wird angenommen, dass König Ottokar II. von Böhmen seinem Vorgänger in Österreich dieses Grab hatte setzen lassen, um die Rechtmäßigkeit der von ihm vertretenen Kontinuität zu untermauern.
Im Mai 1739 hatte der Benediktinermönch Marquard Herrgott in kaiserlichem Auftrag die Babenbergergräber in Heiligenkreuz geöffnet und untersucht. Unter der Grabplatte von Friedrich II. fand er ein kistenartiges Gehäuse von etwa 80 x 32 cm Größe, in dem der Totenkopf und, parallel dazu angeordnet, die Gebeine lagen.