Die Habaner waren eine in Niederösterreich und Mähren verbreitete Wiedertäuferbewegung der Reformationszeit, die ihr Zentrum in Mikulov/Nikolsburg hatte. Ihre auf Arbeits- und Gütergemeinschaft aufgebauten Gemeinden, die "Haushaben", wurden aus religiösen wie wirtschaftlichen Gründen vom evangelischen Adel sehr gefördert. Sie galten als tüchtige Bauern und ausgezeichnete Handwerker. Besonders begehrt war das von ihnen bis etwa 1700 erzeugte Majolikageschirr, das der unerschwinglich teuren holländischen Majolika sehr ähnlich war und daher weite Verbreitung fand.
Die Malerei auf dem Teller zeigt die Jahreszahl 1691, die von zwei Wappen geteilt wird: links das Wappen des Grafen Franz Anton Collalto, kaiserlicher Kämmerer und oberster Landrichter von Mähren (gest. 1696), rechts das Wappen seiner 3. Gemahlin Maria Theresia Strattmann (gest. 1699).
In Niederösterreich wurden die Habaner-Gemeinden (u. a. Drasenhofen, Steinabrunn, Eggenburg) bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gewaltsam aufgelöst. Nach ihrer Vertreibung 1527 und 1539 fanden die Habaner in Mähren und in der Slowakei Zuflucht. Im Weinviertel erinnern noch die "Habanerkeller" in Dösing und Diepolz an diese Religionsgemeinschaft