Hirsch, von einem Luchs verfolgt
(1831)


Friedrich Gauermann (*1807, †1862)

Landessammlungen Niederösterreich

Dieses Gemälde zählt nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen seiner malerischen Wirkung zu den gewaltigsten und eindrucksvollsten Arbeiten Friedrich Gauermanns.
Bei Besuchen im Schönbrunner Tiergarten zeichnete Gauermann Bären, Wölfe und Geier und studierte ihre Verhaltensweisen. Auf seiner mit Josef Höger unternommenen Sommerreise 1831, die ihn nach Berchtesgaden, ins Gasteinertal und nach Hallstatt führte, fand er schließlich den geeigneten landschaftlichen Hintergrund für dieses Bild. Die steil aufragende Felswand mit großen herabgestürzten Felsblöcken und einem Ausblick auf einen fernen Berggipfel wurde nach der Natur in einer Ölstudie festgehalten. Ende Juli dürfte Gauermann nach Miesenbach zurückgekehrt sein und noch im August das Gemälde fertig gestellt haben.
Neben der großartigen Schilderung der Bergwelt und der eindrucksvollen Darstellung der Tiere findet man besonders im Vordergrund einen unglaublichen Reichtum an Details: Pflanzen, eine Schlange auf dem sonnenbeschienenen Baumstamm und der reizvolle Blick auf den Bachgrund.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 142)