Besonders zahlreich sind Rudolf Alts Aquarell-Ansichten von Dürnstein, vom rechten Donauufer aus gesehen. Seine beeindruckendsten Blätter entstanden in den frühen 1840er Jahren, darunter das berühmte "Dürnstein"-Aquarell von 1841. Bis 1844 entstanden nun jährlich Variationen immer desselben Bildausschnitts. Bei gleichbleibender Beleuchtungssituation veränderte Alt nur die Staffage im Vordergrund. Seine detailreichen, naturalistischen Ansichten zeigen bereits den Wunsch, atmosphärische Stimmungen festzuhalten.
Als 1843 seine Frau im Kindbett starb, vertiefte sich Alt noch mehr in die Arbeit. 1844 hielt er sich in Imbach, Dürnstein und St. Michael auf. Die einheitliche Größe und die Signierweise der dort entstandenen Aquarelle lassen vermuten, dass er an einer Landschaftsserie arbeitete. Nach den stilistischen Merkmalen und der Signatur dürfte auch die Ansicht des Holzschiffes um 1845 entstanden sein. Die in der Literatur oft angegebene Datierung mit 1838, aus dem aber keine Wachau-Ansichten Alts bekannt sind, beruht auf einer Verwechslung mit der Inventarnummer.
Vor der diesmal nicht frontal, sondern aus südöstlicher Richtung gesehenen Kulisse Dürnstein hielt Alt als interessantes Detail ein Holztransportschiff fest. Die meisterliche Zeichnung wurde mit nur wenigen Farben zart aquarelliert und mit weiß partiell erhöht.
(Quelle: W. Krug, Wachau, Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 146)