Mit dem Bild "Im Moor" entstand 1959 ein für Stranskys Schaffen wesentliches Werk, mit dem seine langjährige Auseinandersetzung mit konstruktiven Formelementen als überwunden gilt. Stransky hat darin die Synthese von Konstruktion und Expression vollzogen.
Das häufig präsentierte Gemälde "Im Moor", das Stransky selbst in einer Ausstellungsliste noch mit dem Vermerk "abstrakt" anführte, steht am Beginn einer Folge von expressiven Arbeiten, in denen der Gegenstand zwar spürbar und erlebbar bleibt, aber oft aufgrund der Betonung der Flächenwerte optisch nicht greifbar ist. Losgelöst von der konstruktiven Strenge, werden die Farbflächengestaltungen zunehmend unruhig, das expressive Element schlägt stärker durch. Helle Flecken, Irrlichter, auf braunen und grauen Tönen geben das Erlebnis einer Moorlandschaft wieder.
(Quelle: W. Krug, Stransky 1904-1981, 2004, S. 31 u. 90)