In den 1820er-/30er-Jahren hielt Friedrich Gauermann seinen Freundeskreis gern in flott skizzierten Karikaturen fest. Mit der Zeit ließ jedoch diese Vorliebe auffällig nach. Einer der seltenen humoristischen Ergüsse aus späterer Zeit schildert die Eindrücke einer Jagdgesellschaft, die sich am 27. September 1842 in Miesenbach versammelte. Alljährlich im Herbst wurden hier, zumeist auf der Dürren Wand, Hirschjagden veranstaltet, zu denen Gauermann bisweilen als Jagdgast eingeladen wurde. Gauermann nützte diese sich bietenden Gelegenheiten sehr gern, boten sie ihm doch die Möglichkeit, die dramatischen Vorgänge einer Jagd vor Ort zu studieren und Skizzen von den erlegten Wildtieren anzufertigen. Auf einer Seite seines Skizzenbuches hielt er während einer Rast im Walde auf der "Heißensteinischen Wand" die zahlreichen an der Jagd beteiligten Jäger und Treiber mit ihren Hunden fest. Mit feinem Humor charakterisierte Gauermann in Wilhelm-Busch-Manier den bunt zusammengewürfelten Haufen, der mit Ausnahme des im Zentrum stehenden Revierjägers allem Anschein nach nur aus "Sonntagsjägern" bestanden haben dürfte.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 210)