Gauermanns Brief an seinen Freund Friedrich Wilhelm Fink vom 22. Juli 1851 berichtet ausführlich über den Verlauf seiner sprichwörtlich "ins Wasser gefallenen" Sommerreise: "In Aussee verließ mich Steiger, und ich bin allein, im imerwährenden Regenwetter dagesessen, dennoch habe ich doch viele und weite Parhien gemacht. Unter andern war ich auf dem Loser, eine der Interessantesten Alpen, die es giebt, das heist, ich habe mein Leben noch nichts schöneres gesehen, diese Urbäume jeder, voll Interesse, 20 Alphütten, die göttliche Aussicht auf den Tachstein, nein! Das ist zu schön, das halt ich nicht aus. Aber auch das alles im Regen."
Auf einer Tour auf die Pfeiferin-Alm, eine am Osthang des Sarsteins über Aussee gelegene Niederalm, traf Gauermann auf eine hübsche Sennerin, die er in seinem Skizzenbuch in einer besonders reizvollen lavierten Zeichnung festhielt. Im Inneren eines einfachen, wohl nur aus einem Raum bestehenden Blockhauses sieht man die Sennerin bei einem großen gemauerten Herd beim Kochen. Skizzen dieser Art waren für Gauermann keine Vorlagen oder Ideen für Gemälde dar, sondern sind als persönliche Erinnerungen zu werten.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 232)