Ferdinand Stranskys "Landschaft" von 1964 ist als Rückgriff auf seine abstrakt-konstruktive Phase der 1950er Jahre zu sehen. Erneut beschäftigte er sich darin mit der Zusammenstellung farblich klar definierter Formelemente, ohne aber den Gegenstands- und Realitätsbezug aus den Augen zu verlieren. Die Konturen sind nicht mehr so hart wie früher gesetzt, die Farbfelder weniger streng begrenzt und dadurch malerischer. Die Landschaft wird zwar nachvollziehbar - nicht zuletzt stellt der Titel den gegenständlichen Bezug her -, künstlerisches Hauptanliegen war jedoch offensichtlich die farbliche Gestaltung der Fläche.
Im Gegensatz zu diesem Bild schloss Stransky in der im selben Jahr gemalten "Teichlandschaft" wieder an gestisch-abstrakte Werke wie den "Bewachsenen Berghang" von 1962 an, in denen er durch Verzicht auf die Konstruktion, zumindest an der Oberfläche, einen wesentlich lebendigeren Landschaftseindruck erzielte.
(Quelle: W. Krug, Stransky 1904-1981, 2004, S. 102)