Seit den 1920er Jahren erkundete Ferdinand Stransky auf Studienfahrten die abwechslungsreiche Landschaft Niederösterreichs. Bevorzugt hielt er sich in der Umgebung Wiens, im Marchfeld sowie im Wald- und Weinviertel auf.
Das Weinviertel musste einem Maler, der wie Stransky das Finden der "Form" als das Eigentliche seiner Kunst ansah, besonders zusagen. Der weite Blick über die Wellen der Felder, die exakte Gliederung der Rebenreihen der Weingärten, die klar über die Hügel gezogenen Wälder lassen die Strukturen der Landschaft überdeutlich werden und laden geradezu ein, ihnen zeichnerisch und malerisch nachzugehen. So entstanden seine wichtigsten Landschafts- und Dorfbilder zwischen Jedenspeigen und Gaweinstal, zwischen den Ebenen des Marchfeldes und den Kalksteinklippen der Leiserberge.
Während Stransky in seinen Aquarellen vor allem darauf bedacht war, Licht und Farbe einzufangen, versuchte er in seinen grafischen Arbeiten, durch scharfe Konturierung besonders die Tektonik der Landschaft herauszuarbeiten.
(Quelle: W. Krug, Stransky 1904-1981, 2004, S. 126)