Eine der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten des Miesenbacher Tales ist die Felsformation der Balbersteine. Besonders interessant ist dieses unweit der Bundesstraße steil aufragende Naturdenkmal aufgrund einer natürlichen Brücke auf der Höhe des Felszuges, Rest einer durch Verwitterung und Korrosion entstandenen Höhle. Friedrich Gauermann kannte den malerischen Reiz dieser bizarren Landschaft seit seiner Kindheit. 
Die Ölstudie "Landschaft mit den Balbersteinen bei Miesenbach" dürfte noch vor 1830 entstanden sein. Die einzelnen Arbeitsschritte sind hier besonders gut nachzuvollziehen, von der lasierenden, groben Untermalung - in manchen Bereichen wirkt der Pinsel nur wie am Papier ausgestreift - bis zum deckenden Farbauftrag bei den Details. Durch das von Gauermann für Skizzen gern verwendete Blaugrau wurde die Oberfläche des Felsen akzentuiert und hervorgehoben. In der Untermalung ist schon eine für Landschaftsbilder verhältnismäßig starke "Buntfarbigkeit" festzustellen.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 122)