Am 7. April 1729 wurde zwischen Ernest Perger, Propst des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg und Johann Jakob Ellmannsperger, Gold- und Perlsticker in Wien, ein Kontrakt wegen Stickung eines vollkommenen Kirchenornats unterzeichnet:
"Erstlichen verspricht obgedachter Jakob Ellmannsperger benanntlich ein Messgewand, Stoln, Manipul, Kelchtüchel, Corporaltaschen und Palam mit allem Fleiß und gerechtem wohlgefarbtem Gold dem vorhelegtem Riss nach zu sticken. Anderstens vier Levitenröck sambt zwei Stoln, (und) zwei Manipuln nach dem schon verfertigten Messgewand, so vor ein Formular sowohl in der Reiche, Farb des Golds, als Art nach in der völligen Stickerei dienen soll. Dritens zwei Pluvial, deren eines völlig obgedachter Reiche, Farb des Golds, und Art nach gesticket sein muß, das andere aber allein voran sambt dem Lunetel wie die ausseren Strich des Messgewands umb und umb herunden mit einem breiten Cariell versehen (sein soll). Viertens ein Antependium von sechs Blättern, deren drei wie das Messgewand in der Mitte, und drei, wie es auf den Seiten gesticket, sein sollen. Fünftens ein Inful, Schuech, Handschuech und Strimpf. Sechstens zwei Credenztichel, jedes mit zwei Blättern, deren der mittlere Strich ganz und reich wie der innere Strich des Messgewandes, der anderte aber in zwei Teil abgeteilet, wie der äußere Strich, sein sollen. Siebentens zwei Pölster mit einem Cariell eingefaßt und an den Ecken hinauf etwas gestickt, wie auch ein Gremial. Dahingegen versprechen Ihro Hochwürden und Gnaden vor alle oben sowohl der Zahl, Art, Reiche und Farb des Golds nach specificirte und gemachte Stickarbeit ihme, Jacob Ellmannsperger, drei tausend achthundert Gulden baar auch richtig und zwar alzeit nach Proportionen der verfertigten Stickarbeit etwas hievon bezahlen zu lassen, damit er die Arbeit desto leichter bestreiten möge."
(Quelle: Geschichte der bildenden Kunst in Österreich IV: Barock, hg. v. H. Lorenz, 1999, S. 594)
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