Uhren und Kalenderobjekte sind eine der großen Werkgruppen bei Brigitte Kowanz. Sie verbinden das Licht mit der Zeit und sind überdies benutzbar und somit einem funktionalen Zusammenhang eingebunden. Der Kalender in der großen Eingangshalle ist sehr schön und sinnvoll plaziert, durch das Licht im Wechsel der Anzeige wird er in Gebrauch genommen und ist von daher eines der meistbeachteten Kunstwerke im Landhaus.
Thema der Künstlerin ist das Licht, von dem sie in einem Interview sagte: "Was mich an diesem Medium besonders interessiert, ist, dass es, wie kaum ein anderes, Zeit und Geschwindigkeit darstellt, selbst ist, und damit ein besonderes Charakteristikum unserer Wirklichkeit bildet ..."
Brigitte Kowanz arbeitet hauptsächlich mit weißem Licht. Licht ist eigenständiges bildnerisches Medium und wird zu Lichträumen, Lichtobjekten bzw. Glaskonstruktionen, die seit den beginnenden achtziger Jahren entstehen. Später kommen zum "Selbstbeschreibungspotential des Lichts" Sprache, Begriffe und Zahlen hinzu, wovon die metrische Veranschaulichung der Lichtgeschwindigkeit als deren gleichsam kapillaren Verortung ebenso zeugt, wie jene tautologischen Sprachfiguren, in denen die Sichtbarkeit des Lichtes thematisiert werden, denn Licht ist, was man sieht.
(Quelle: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)