Diese Ölskizze dürfte um 1832/34 entstanden sein und ist als Trachtenstudie konzipiert, weshalb Friedrich Gauermann auf die Ausführung des Gesichts des Mädchens verzichtete und es im verlorenem Profil darstellte. Die vermutlich aus dem Salzburgischen oder aus Berchtesgaden stammende Tracht schilderte er bis ins Detail: ein bodenlanger roter Rock mit langem weißen Schurz, eine weiße Bluse und ein reich besticktes Jäckchen. Das Mädchen trägt das Haar hochgesteckt und als Schmuck schwere Ohrgehänge.
Eine zeitliche Einordnung ist bei den fast durchwegs undatierten Ölskizzen Gauermanns oft problematisch, in diesem Fall allerdings möglich, da er die Ölskizze als Vorlage für sein im September 1834 ausgeführtes Gemälde "Alpenschiff im Sturm" als Vorlage heranzog. Einige Jahre später verwendete er sie noch einmal als Vorlage für ein Mädchen im Gemälde "Gewitterregen in einem Gebirgsdorfe" (1840).
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 154)