Die ehemalige Stadtburg von Marchegg, eine mehrmals veränderte, ursprünglich mittelalterliche, wehrhafte Anlage in der Nord-West-Ecke der Stadtmauer wurde in den 40er-Jahren des 17. Jahrhunderts unter dem Bauherrn Paul Graf Palffy frühbarock umgebaut. Als Architekt ist Philiberto Luchese urkundlich überliefert. Der vorgegebene Grundriss wurde beibehalten, jedoch ein Gartenpavillon, eine Schlossgartenterrasse und ein Zubau im Nordwesten ergänzt. Unter Nikolaus VIII. Graf Palffy schließlich erfolgte von 1713 bis 1720 eine umfassende Neugestaltung des gesamten Baus nach Plänen von Christian Alexander Oedtl.
Heute noch erhalten ist ein vierflügeliger Bau auf unregelmäßigem Grundriss und mit uneinheitlicher Fassadengestaltung. Die Südfassade von 1713/29 dominiert durch Mittelrisalit mit großem Dreiecksgiebel und Riesenpilastergliederung. Die ursprünglichen Raumeinteilungen wurden stark verändert. Im Süden befindet sich die zentrale Torhalle mit langgestrecktem Platzlgewölbe und reichem Bandlwerkstuck von 1729. Im östlichen Teil des Obergeschoßes sind bemerkenswerte Raumausstattungen mit Spiegelgewölbe und Rahmenfelderteilung erhalten.