Krems-Stein - Minoritenkirche
(1264 bis ~1300)


Das 1796 profanierte Minoritenkirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Die Minoriten sind bereits 1235 in Stein urkundlich fassbar, 1264 erfolgte die Weihe der Minoritenkirche hl. Ulrich. Die Kirche ist eine spätromanische Basilika mit einem gotischen Langchor, der vermutlich im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts errichtet worden sein dürfte. Der gotische Turm an der Südseite der Kirche mit barocker Bekrönung wird mit 1444 datiert.
Im Inneren wurden in den 1950er Jahre zahlreiche Freskenreste  freigelegt: im Chor Rankendekor, musizierende Engel und Evangelistensymbole, um 1400; im Scheitel der Triumphbogenwand eine Thronende Maria mit Kind und Stiftern, ebenfalls um 1400. An der Nordwand ist ein Kruzifix eines italienischen Meisters zu sehen, das um 1350 datiert wird, an der Südwand findet sich ein Bildfeld mit Szenen aus der Franziskuslegende aus dem späten 16. Jahrhundert. In den Mittelschiffgewölben haben sich noch Fugenmalerei, Marmorierung und Sternenmalerei erhalten. 1745 wurde eine Krypta eingebaut. Nach umfangreichen Restaurierungen ab 1950 wurden die Räume für Ausstellungen und Konzerte adaptiert.
Der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Kapitelsaal des Klosters ist Teil des ehemaligen Kreuzganges. Auch hier konnten Reste der Polychromierung freigelegt werden. Das Kreuzrippengewölbe des Saals wird durch eine oktogonale Mittelstütze verstärkt. Die Konsolen, die die Gewölberippen tragen, weisen stilistisch eindeutig in die Zeit Ottokars II. und erinnern an jene der Michaelskirche in Pulkau oder der Pfarrkirche von Marchegg.
Die im Norden an die Kirche angrenzenden Klostergebäude stammen mehrheitlich aus der Zeit von 1715 bis 1727 unter Einbeziehung einzelner Bauteile aus dem Spätmittelalter und dem frühen 17. Jahrhundert.