Mittagsrast auf der Weide
(1825)


Friedrich Gauermann (*1807, †1862)

Landessammlungen Niederösterreich

Im Jänner 1826 wurde das als "Mittagsrast auf der Weide" bekannte Gemälde in Friedrich Gauermanns "Einnahmebuch" eingetragen, jedoch ohne Angabe eines Käufers. Der Preis betrug 155 Gulden Wiener Währung. Die Beschreibung des Bildes lautet: "Eine Landschaft mit einem Stiere. Eine Kuh die sich an einem Stamme reibet hinter derselben Eine die schreit. Mehrere Ziegen liegen herum und ein par Pöcke stoßen. Hinten unter Bäumen eine Hütte im Vordergrund ein Bube mit seinem Hunde."
Die Landschaft entlehnte Gauermann wieder seiner Heimat Miesenbach. All sein Können stellte er in diesem Bild unter Beweis, sein gesamtes Repertoire an Bildmotiven ist in einer Komposition zusammengefügt: die Wasserstelle, der Uferbereich, die Detailstudien der Pflanzen im Vordergrund, der abgestorbene Baum, die Tiere etc. Die ausgewogene, nahezu symmetrische Verteilung der einzelnen Bildelemente verleiht dem Gemälde einen ruhigen, beschaulichen Charakter. Rechts im Hintergrund hielt Gauermann die Ruine eines Bauernhauses fest, von Bäumen und Strächern zugewachsen, darüber dunkle Gewitterwolken. Im Hintergrund links sieht man als Gegenakzent im strahlenden Sonnenschein eine Weidelandschaft mit vielen Kühen, dahinter einen Wald und - als Wahrzeichen der Gegend - den hochaufragenden Schneeberg. 
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 82)