Seitenstetten - Benediktiner-Stift, Modell für den Hochaltar am Sonntagberg
(1751)


Melchior Hefele (*1716, †1798)

Stiftsmuseum

Die dem Benediktinerstift Seitenstetten inkorporierte Wallfahrtskirche zur hl. Dreifaltigkeit am Sonntagberg erfreute sich als Wallfahrtszentrum im 18. Jahrhundert enormer Beliebtheit. Sie wurde im Rohbau 1732 vollendet. Die Fertigstellung der freskierten und stukkierten Innenausstattung zog sich aber bis 1750 hin. Der 1747 neuerwählte Abt Dominik Gußmann entschloss sich unverzüglich, die Planung des Hochaltars voranzutreiben. Nach mehreren Varianten des architektonischen Grundkonzepts fiel die Entscheidung auf den den Entwurf Melchior Hefeles. Die Benediktiner entschieden sich für einen aus zwölf kannelierten Säulen bestehenden Aufbau über einer reliefgeschmückten hohen Sockelzone, in dessen Mitte das Gnadenbild in einem reich verzierten, mit Strahlen umgebenen Silberrahmen zur Aufstellung kam. Über den mächtigrn Architrav entwickelt sich der von Voluten gebildete lichtdurchlässige Aufsatzbaldachin, dessen Kuppel innen kassettiert wurde.
(Quelle: Geschichte der bildenden Kunst in Österreich IV: Barock, hg. v. H. Lorenz, 1999, S. 546)