1892 kehrte Ribarz aus Frankreich zurück, um seiner Berufung an die Wiener Kunstgewerbeschule als Professor für Blumenmalerei zu folgen. Bedingt durch die Lehrtätigkeit, beschäftigte sich Ribarz nun vorwiegend mit dekorativer Malerei, nebenbei aber auch weiterhin mit der Landschaftsdarstellung. Das Weinviertel und die Umgebung von Deutsch-Altenburg wurden zu dieser Zeit seine beliebtesten Studiengegenden. Hier fand er landschaftliche Situationen und Lichtstimmungen, die ihn vermutlich an Holland und Frankreich erinnerten. Auch Eugen Jettel suchte nach seiner Rückkehr aus Paris, wahrscheinlich aus demselben Grund, mehrfach die Gegend um Staatz im Weinviertel auf.
Um 1898 schuf Ribarz das Motiv aus Staatz. Besonders reizvoll ist das Gemälde nicht nur wegen der meisterhaften Schilderung der dörflichen Situation, sondern vor allem aufgrund der Szene im Vordergrund, die ein Kalb und drei Enten an einem kleinen Tümpel neben der Straßengabelung zeigt. Wie die teilweise durchscheinende Untermalung bestätigt, wurde die Darstellung des Kalbs zuletzt hinzugefügt, vermutlich um die Aufmerksamkeit des Betrachters verstärkt auf den im Schatten liegenden Vordergrund zu lenken. Hatte sich Ribarz früher vielfach auf wenige Farben beschränkt, zum Teil auch Experimente mit monochromer Farbig-keit durchgeführt, ist Ende der 1890er Jahre in seinen Arbeiten eine Tendenz zu kräftigen Grün- und Blautönen, neben tonigen, zum Teil dumpf wirkenden Grau- und Brauntönen festzustellen.
(Quelle: W. Krug, in: Waldmüller bis Schiele, Meisterwerke aus dem NÖ Landesmuseum, 2002, S. 112)