Nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigten sich die Künstler kaum noch mit dem Motiv "Mutter und Kind", zu sehr war es durch den Nationalsozialismus ideologisch besetzt. Nach der Geburt seiner Tochter Sonja und seines Enkels Michael 1957 drängte sich das Thema für Ferdinand Stransky geradezu auf. Auch sein Freund und Nachbar Alfred Karger war Vater geworden. Der persönliche Hintergrund mag eine Erklärung für die für Stransky ungewohnte Innigkeit dieses Temperablattes sein. Mutter und Kind scheinen zu einer Einheit verschmolzen zu sein. Seine Tochter wurde für die nächsten Jahre ein Lieblingsmotiv des Künstlers. Die zahlreichen Skizzen und Zeichnungen waren für ihn Erinnerungsstücke, von denen er sich nicht trennte.
(Quelle: W. Krug, Stransky 1904-1981, 2004, S. 84)