Durch die Bezeichnung als Doppelliege impliziert Werner Skvara, ein Objekt mit realem Gebrauchswert geschaffen zu haben. Das Material stellt diese Benuztbarkeit jedoch bewusst in Frage, ermöglicht gleichzeitig aber sowohl eine präzise Umsetzung als auch die deutliche Ertastbarkeit der Linien. Die Liege besteht aus einer gekanteten Fläche, in die gerolltes Blech eingesetzt wurde, um den Eindruck von Körpern darzustellen. Die geometrische Gegenform gewinnt durch die Abstraktion, da sie mehr als ein direkter Abdruck ist. Die Verdoppelung, die bereits im Titel aufscheint, hat in erster Linie formale Bedeutung. Es besteht keine Hierarchie zwischen den beiden Körpern, und ihre Gleichwertigkeit wird durch die exakte Gleichmäßigkeit in der Breite, Höhe und Tiefe des Abdruckes dargestellt. Reale Körper würden eher keinen derart identen Abdruck hinterlassen. (...) Die weiße Lackierung, die dem Blech porzellanartigen Charakter verleiht, erinnert entfernt an ein Leintuch, trägt jedoch vor allem zum modellhaften Aspekt des Objektes bei.
(Theresia Hauenfels)
Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 6 (2002)