Ochsengespann bei Ebreichsdorf
(1873)


Rudolf Ribarz (*1848, †1904)

Landessammlungen Niederösterreich

Als Studienkollege von Eugen Jettel, Emil Jakob Schindler und Robert Russ besuchte Rudolf Ribarz in den 60er-Jahren die Landschaftsmalerklasse von Albert Zimmermann an der Wiener Akademie. Wie schon Jettel zuvor, zog es Ribarz nach Frankreich, wo die Hauptvertreter der neuen Bewegung, die Maler von Barbizon, arbeiteten. Auf Vermittlung des Landschaftsmalers Remy van Haanen hielt er sich 1875 zu Studien in Brüssel auf. Wie Emil Jakob Schindler und Tina Blau, die im selben Jahr Holland bereisten, kam auch Ribarz zu dieser Zeit in Berührung mit dem Haager Malerkreis, der ihn nachhaltig beeinflussen sollte. 1876 ließ er sich in Paris nieder. Studienreisen führten ihn mehrfach nach Holland, in die Normandie und an die Nordwestküste Frankreichs. In Paris pflegte er engen Kontakt zu seinem Studienfreund Jettel, aber auch zu einigen Künstlern der Schule von Barbizon. Erste künstlerische Anerkennung erhielt der Künstler 1873 auf der Wiener Weltausstellung, wo er mit drei italienischen Motiven vertreten war.
1873 malte Ribarz auch das Ochsengespann bei Ebreichsdorf, eines seiner frühen Hauptwerke. Deutlich zeigt es die motivische Abhängigkeit des Künstlers von August von Pettenkofen. Neben Pettenkofen, dessen Einfluss auf die gesamte Malergeneration wirkte, werden in Ribarz' Gemälde aber auch andere Vorbilder spürbar, etwa des Franzosen Constant Troyon, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinen an niederländischen Vorbildern orientierten Tierszenen große Erfolge erringen konnte.
(Quelle: W. Krug, in: Waldmüller bis Schiele, Meisterwerke aus dem NÖ Landesmuseum, 2002, S. 110)