Laxenburg - Historischer Park
(1760 bis 1835)


Kaiserin Maria Theresia ließ sich um 1760 von ihrem Hofarchitekten Nikolaus Pacassi den sogenannten Blauen Hof in Laxenburg zu einer repräsentativen Sommerresidenz ausbauen. Gleichzeitig wurde auch ein Teil des ehemaligen Wildparks nach französischem Vorbild in einen Kunstgarten verwandelt. Das bis heute erhaltene Theater wurde errichtet und ebenso der Dianatempel bzw. "Grüne Pavillon".
Schon wenige Jahre später ließ Joseph II. den barocken Park seiner Mutter nach dem neuen Geschmack in einen Englischen Garten umgestalten. Die streng symmetrsch gestaltete Gartenarchitektur des Barock als Ausdruck des hierarchisch geordneten Kosmos und abgegrenzt von der chaotischen Natur außerhalb war unmodern geworden. Die englische Gartenkunst folgte einem neuen, von den Vorstellungen der Aufklärung und Romantik geprägten Verständnis von Natur als Ort der Freiheit und Phantasie. Der Garten mit verschlungenen Wegen, Teichen, Grotten und Pavillons wurde zu einem Gemälde der versöhnten Natur, der romantisch geordneten Unordnung.
Seine endgültige Gestalt erhielt der Park großteils unter Kaiser Franz II./I., der sich im Geist der Ritterromantik hier ein idyllisches Refugium der Ritterzeit mit Pavillons, Rittersäule, Rittergruft, Turnierplatz und Burgfeste schuf. Wasserarme wurden zugeleitet, der Teich vergößert und auf einer künstlichen Insel nach Plänen des Schlosshauptmanns Michael Riedel und des Hofsteinmetzen Franz Jäger ein "Ritterschloss" erbaut. Bis 1801 entstand die nach ihrem Erbauer benannte Franzensburg mit hohem Rundturm als "Gartenhaus in Gestalt einer gothischen Burgveste", die zu den eindrucksvollsten Bauwerken der "Ritterromantik" gehört.