Das von Olga Wisinger-Florian nicht bezeichnete Bild stellt mit hoher Wahrscheinlichkeit das Kremstal im Spätsommer dar. Seit den späten 1880er Jahren verbrachte die Künstlerin, oft in Begleitung ihrer Schülerinnen, den Sommer zuweilen in Hartenstein. Möglicherweise gehörte das im Münchner Glaspalast ausgestellte Bild dem "Monate-Zyklus" an, in dem Wisinger-Florian die jahreszeitlich bedingten, typischen Licht- und Farbstimmungen einzufangen versuchte.
Ein anderes, im Zweiten Weltkrieg verloren gegangenes Gemälde aus dem Besitz des Landesmuseums zeigte ebenfalls das Kremstal und war mit "Kremsthal im November" bezeichnet. Es war wohl eines der elf "Monate"-Bilder, an denen die Künstlerin 1892 arbeitete und die ein Jahr später im Künstlerhaus und im Münchner-Glaspalast zu sehen waren.
(Quelle: W. Krug, Wachau, Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 182)