Die Pfarrkirche von Petronell ist ein nur geringfügig veränderter spätromanischer Quaderbau, dessen Eindruck von dem axial angeordneten Westturm über annähernd quadratischem Grundriß beherrscht wird. Von den drei Geschoßen des Westturmes sind die beiden unteren Turmgeschoße durch ein Gesims voneinander getrennt, welches über die Lisenen verkröpft verläuft. An den drei freistehenden Seiten des Turmes ist jeweils ein Rundbogenfries mit unten abgerundeten Bogenschenkeln zwischen den Lisenen eingesetzt.
Die Pfarrkirche St. Petronilla ist als das Werk einer im Raum um Hainburg tätigen, stilistisch konservativ eingestellten Bauhütte anzusehen, deren Hauptwerk die 1213 begonnene Basilika von Bad Deutsch-Altenburg darstellt. Das Langhaus von St. Petronilla war wie die Pfarrkirche Bad Deutsch Altenburg flach gedeckt. Zum Formenrepertoire dieser Werkstatt gehörten Motive, die einen Zusammenhang mit der Klosterkirche St. Jakob in Regensburg erkennen lassen.
(Quelle: Geschichte der bildenden Kunst in Österreich I: Früh- und Hochmittelalter, hg. v. H. Fillitz, 1998, S. 322-323)