Die Zeichnung ist eine der zahlreichen Studien für ein gleichnamiges Gemälde, das Friedrich Gauermann 1847 an Graf Barkoczy um die beachtliche Summe von 1800 Gulden verkaufte. Wie bei kaum einen anderen Bild ist die kompositorische Entwicklung des Gemäldes anhand der Skizzen und Studien nachzuvollziehen. Die frühesten Kompositionsstudien basieren wohl auf Naturstudien, die Gauermann 1842 von seinem Sommerreise in Zell am See mitbrachte.
Diese Zeichnung schließt chronologisch daran an, allerdings mit wesentlichen Änderungen, wie der Vergleich mit einer als unmittelbare Vorlage geltenden Skizze im Wien Museum zeigt: Die Szene wurde nun seitenverkehrt wiedergegeben, so dass den Hintergrund nicht mehr ein Blick über den Zeller See gegen das Steinerne Meer, sondern gegen Süden zum Kitzsteinhorn bildet. Übernommen wurde das große bildparallel dargestellte Bauernhaus und die zum Trocknen aufgehängten Fischernetze, die Anordnung der Hauptdarsteller und ihre räumliche Situation zueinander wurde jedoch weiterentwickelt. Wichtige szenische Akteure bzw. Gruppen sind der Reiter, das vor dem Hund scheuende Fohlen, die sich im Wasser tummelnden Pferde und die Wäscherinnen am Seeufer.
In den weiteren für das Gemälde angefertigten Vorstudien variierte Gauermann den Bildhintergrund, innerhalb der definierten Hauptszene kam es kaum mehr zu Änderungen.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 220)