Im Zuge der Neugestaltung des Kulturbezirks sollte der Platz zwischen Landesbibliothek und Festspielhaus adaptiert werden: als Verweilort für BesucherInnen und als "Landschaft" für Traceure, die verstärkt Teil des Performanceprogramms des Festspielhauses sind. Die geladene Architektin/Urbanistin Gabu Heindl stellte in ihrem Entwurf "Park_Our_Park", der leider nicht umgesetzt werden konnte, weiterführende Fragen zur Stadtentwicklung.
"In der Bewegungspraxis Parkour ist so viel räumliche und urbanistische Intelligenz enthalten, dass sich Parkour auf das Konzept von städtischem Leben hin interpretieren lässt:
1. Park: Parkour aktualisiert Stadt als Feld für Bewegung im unwegigen Gelände, als Park für Freizeit - gerade auch Teile der Stadt, die 'dazwischen', 'nur' Infrastruktur oder Erschließung sind. Was manchen als Dach dient, ist für Traceure spielerische Lande-/Absprungfläche. So fordert Parkour die Spielregeln der Stadt heraus, die Gesetze der Schwerkraft ebenso wie die des Sicherheitsfetischismus.
2. Our: Das 'Unser' im Titel verweist auf ein 'Wir', das - wie die Wege der Traceure - nicht apriori gegeben ist, sondern sich erst in einem Akt bildet: situativ, temporär, durch Reclaiming der Stadt.
3. Park: Die Stadt als Park gehört den Vielen - nicht nur den geschickten ExtremsportlerInnen. Parkour macht deutlich, was allen gemeinsam ist: intuitives Bewegen in einem topografischen Feld, das reguliert ist, sich aber in offene urbane Räume verwandeln lässt" (Gabu Heindl).
(Katrina Petter)
Nicht realisiert!
Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 10 (2011)