Kirnberg an der Mank - Platzgestaltung
(2003)


Johann Moser (*1961)

Mit einer klaren wie vielschichtigen Lösung antwortet Johann Moser auf die komplexe Aufgabe, in Kirnberg aus einer Ansammlung aufgereihter Dinge auf einem abfallenden Gelände neben dem Gemeindeamt ein mehr als nur lagebedingtes Ortszentrum zu bilden. Mosers Kunstwerke für den öffentlichen Raum fügen sich wie selbstverständlich in den Ort ein und erfüllen gleichzeitig auch einen Zweck. In Kirnberg ist die geometrisch-abstrakte Skulptur gleichzeitig eine begehbare Plattform aus Holz mit einer ebenen Fläche von 150 m2 und einer Gesamtfläche von 200 m2. Eine bestimmende Horizontale gebietet dem Gefälle Einhalt, die Höhenunterschiede werden mit einer flach ansteigenden Treppe, Sitzstufen im Bereich der Bushaltestelle und unterschiedlich schrägen Rampen sanft ausgeglichen. Bestehende Objekte wie ein Baum und eine Skulptur des heiligen Nepomuk wurden ausgeschnitten und in die horizontalen Flächen integriert. Das letztlich von den Vertretern des Kameradschaftsbundes akzeptierte Zurückversetzen des Kriegerdenkmals vom Straßenrand in den Hintergrund beweist, wie wichtig es ist, bestehende Ordnungen immer wieder neu zu überdenken. Die neue Positionierung beruhigt nicht nur den Schauplatz, sondern schafft auch dem Denkmal einen eigenen würdigen Raum. Die neue Plattform erschien einigen Kirnberger Hochzeitspaaren würdig genug, um sich auf ihr fotografieren zu lassen.

(Cornelia Offergeld)

Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 7 (2004)