Das um 1918/20 entstandene Gemälde "Promenade vor dem Stift Melk" hebt sich sowohl kompositorisch als auch inhaltlich von den belebten Wachauer Häuserwinkeln und Gassenszenen Suppantschitschs ab. Es gehört viel eher in eine Reihe von Wiener Ansichten des Künstlers. Suppantschitschs charakteristischer Malstil wirkt "glatter" und perfekter, was auf eine Auftragsarbeit schließen lassen könnte. Sicher war das Zielpublikum für ein solches Gemälde ein anderes als für seine Wachau-Bilder. Sehr gut ist der Entstehungsprozess des Gemäldes überliefert, von der Bleistiftstudie über die kleine, mit "29 XI. 18" datierte Ölskizze bis zur Ausführung.
(Quelle: W. Krug, Wachau. Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 254)