Aus Quellenberichten ist zu erschließen, dass das ursprünglich als Kanzelverkleidung dienende Emailwerk des Nikolaus von Verdun aus dem Jahre 1181 nach einem Brand am 13. Semptember 1330 im Auftrag Propst Stephans von Sierndorf (1317-1335) in einen Flügelaltar umgewandelt wurde. Gleichzeitig wurden vier Tafelbilder eines unbekannten Meisters als Rückseiten hinzugefügt, die Darstellungen der Kreuzigung Christi, des "Noli me tangere", des Marientodes und der Krönung Mariens zeigen. Sie zählen zu den ältesten Zeugnissen der Tafelmalerei in Mitteleuropa und sind nach der Datierung Floridus Röhrigs 1331 entstanden.
Der wohl einheimische Maler orientierte sich ganz offensichtlich an den gefeierten Werken des Florentiner Malers Giotto, etwa an den Malereien der 1305 geweihten Arenakapelle in Padua. Die Malereien der Rückseite werden heute getrennt vom Emailwerk präsentiert. Eine andere im Stiftsmuseum befindliche Tafel mit der Darstellung der Leidensgeschichte Christi knüpft stilistisch direkt an die Malerei der Rückseite des Verduner Altares an und wird daher ebenfalls dem unbekannten Meister zugeschrieben.
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