Schallaburg - Schloss Schallaburg
(1572 bis 1600)


Die Schallaburg, heute eines der schönsten Renaissanceschlösser Mitteleuropas, kam nach wechselnden Besitzverhältnissen 1450 an das oberösterreichische Geschlecht der Losensteiner. Die mittelalterliche Burganlage mit romanischer Kapelle und massiver Ringmauer wurde unter Christoph von Losenstein ab 1540 zu einer großzügigen, repräsentativen Anlage nach italienischem Vorbild ausgebaut.
Das heutige Aussehen verdankt die Schallaburg jedoch seinem Sohn, dem in Padua humanistisch ausgebildeten Hans Wilhelm von Losenstein, der seine Herrschaft zu einem der führenden Zentren der Reformation in Niederösterreich machte. Von 1572 - 1600 wurde neben dem weitläufigen Turnierhof vor allem das Glanzstück des Schlosses, der Große Arkadenhof, errichtet. An zwei Seiten des Hofes befindet sich zweigeschoßige Laubengänge mit reichem, aus etwa 1600 Einzelteilen bestehendem Terrakottaschmuck. Männliche und weibliche Hermenpilaster, reicher bildnerischer Renaissance-Schmuck in den Wangen der Pilaster, zahlreiche Wappen in gemalter wie plastischer Form ergeben eine lebendige Szenerie von Fabelwesen, mythologischen Szenen, Göttern, Masken und Fratzen. Die Innenräume des Schlosses wurden teilweise erneuert, es finden sich jedoch noch Reste von Renaissance-Malereien und Balkendecken. Unter der heutigen Schlosskapelle liegen die Reste der ehemaligen romanischen Kapelle. Ebenfalls bemerkenswert ist die manieristische Gartenanlage.