Auf seiner mit Josef Höger unternommenen Sommerreise 1833 nach Berchtesgaden, Tirol und in den Pinzgau zeichnete Friedrich Gauermann mehrere Volksbelustigungen, darunter tanzende Bauern in Frohnwies, einen Bauerntanz in Krimml und - als besonders spektakuläres Motiv - eine Vorführung fahrender Schausteller vor dem Gasthof Oberwirt in der Ramsau. Über den Dorfplatz wurde ein Hochseil gespannt, auf dem ein Seiltänzer ein besonders gefährlich wirkendes Kunststück - mit dem Kopf nach unten an nur einem Bein vom Seil hängend - zeigt.
Rechts unten hält eine Frau einen, durch Aquarellieren hervorgehobenen Regenschirm im Arm. Als Symbol für das beständige Regenwetter findet man den Schirm noch in mehreren Zeichnungen von dieser Reise. "Wir bedauern Euch fortwährend des schlechten Wetters wegen, das seit Ihr auf der Reise seyd fast beständig anhält", schrieb Jakob Gauermann an seinen Sohn nach Innsbruck.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 152)