Eggenburg - "Bemaltes Haus" (Sgraffitohaus)
(1533 bis 1547)


Das wuchtige zweigeschoßige Eckhaus am Hauptplatz von Eggenburg, das so genannte "bemalte Haus", wurde zwischen 1533 und 1547 unter Einbeziehung älterer Mauerteile in spätgotischen Renaissanceformen errichtet. Besonders bemerkenswert ist der überaus reiche Sgraffitodekor, der die gesamte Fassadenfläche überzieht. Von Scheinarchitektur gerahmt finden sich antike, mythologische, alttestamentarische, christologische sowie allegorische Szenen und Figuren, weiters Kaiserporträts und Inschriftenfelder mit erläuternden Sinnsprüchen. Die Darstellungen der Gleichnisse Christi wurden zum Teil nach Holzschnitten Hans Burgkmaiers gearbeitet. Über dem profilierten Gesims wurde das Wappen des Bauherrn Heggenmüller von Dubenweiler mit der Jahreszahl 1547 angebracht. Zum Hauptplatz hin sitzt über dem Gebälk eine Muschellünette mit einem Hirschrelief, gerahmt von Delphinen. Die Darstellung wird von einer Sitzfigur bekrönt, die wiederum ein Spruchband trägt. Der Sgraffitodekor wurde bereits mehrfach restauriert und im Erdgeschoß, wo er durch Geschäftseinbauten zerstört wurde, zum Teil rekonstruierend ergänzt.