Sierndorf - Schlosskapelle, Renaissancealtar
(1518)


Beim Altar der Schlosskapelle von Sierndorf handelt es sich um einen aus Kalksandstein gearbeiteten Schrein mit hölzernen Flügeln. Er wird dem "Meister des Töpferaltares" zugeschrieben und ist mit der Jahreszahl 1518 datiert.
Im Mittelschrein ist die Verkündigung an Maria zu sehen, auf der Predella die Heiligen Drei Könige, Maria mit dem Jesuskind sowie, kniend, das Stifterpaar Wilhelm von Zelking und seine Frau Margaretha. Auf den Altarflügeln aus Lindenholz hat der Künstler Szenen aus dem Leben Jesu gemalt, die Heimsuchung, Jesu Geburt, die Darbringung im Tempel und Jesus als 12jähriger unter den Schriftgelehrten.
Porträtbüsten des Bauherrn Wilhelm von Zelking und seiner Gattin Margareta schmücken auch die linke der beiden Choremporen in der auch als Pfarrkirche fungierenden Kapelle. Diese zählen zu den frühesten Renaissance-Plastiken in Österreich (datiert 1516) und wurden vermutlich von dem in der Dombauhütte St. Stephan in Wien tätigen Meister Pilgram eigenhändig gefertigt. Weitere Kleinode aus der Renaissance sind ein zweiter, leider nur fragmentarisch erhaltener Altar sowie der Taufstein, die um 1520 entstanden.