Mit der Neugestaltung der Straßen in Grafenberg kam auch die Idee, den Platz, wo jedes Jahr der Maibaum steht, etwas aufzumöbeln. Das Ergebnis waren die Sitzsteine, zwei Granitfindlinge mit 3,6 und 8 Tonnen. Aus diesen Steinen sind körpergerechte Vertiefungen herausgearbeitet, deren Oberfläche spiegelnd poliert ist. Die Absicht war, einen Treffpunkt möglichst natürlich und dauerhaft zu beleben, dem Platz ein Zentrum zu geben, aber dennoch ausreichend freie Flächen für die Heurigenbänke der Dorffeste zu erhalten. Aus jetziger Sicht ist die Überlegung aufgegangen. Angenommen wurden die Steine von den Kindern zum Herumklettern und den Touristen, die sich gegenseitig beim Probesitzen fotografieren, während die älteren Grafenberger nach wie vor die Sparkassenbank daneben bevorzugen.
(Michael Öllinger)
Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 6 (2002)