Traiskirchen - Skulptur im Stadtraum von Traiskirchen
(1995 bis 1997)


Michael Blank (*1959)

"Es sind darin die Dinge, die den Ort denken. Gegenstände, die ihren räumlichen Vollzug anbieten." (Michael Blank)
Die große Skulptur in Traiskirchen mutet wie der räumliche Vollzug dessen an, was der Künstler für seine grafischen Arbeiten beschrieb und sonst auf Papier bzw. in kleinen Objekten stattfinden lässt. Mit dieser Arbeit, die wie eine Absperrung wirkt und eine eigene tektonische Konstruktion vorträgt, setzt Michael Blank einen monumentalen Endpunkt an eine Werkgruppe, die um prinzipiell skulpturale Anliegen wie Statik (Aufhängung), Materialien, Schwere, Raum etc. kreist, ohne jedoch Pathosformeln zu strapazieren. Denn es gilt allgemein eine gewisse Zurücknahme der künstlerischen Formgebung zugunsten des Materials, wobei die Verbindung der Materialien die Frage nach einer Gesetzmäßigkeit bzw. Funktion aufwirft.
Die Verweigerung der Funktion, die Peter Zawrel für andere Werkgruppen des Künstlers postulierte: "Michael Blank hat in den letzten Jahren begonnen, aus echten, aber heterogenen Materialien solche Objekte herzustellen, die sich jeglichem Verständnis als tektonisch funktionierende Plastik im herkömmlichen Sinn oder als irgendwie funktionierender Ge-genstand - Möbel! - im artistischen Sinn versperren ...", gilt hier nur bedingt, da hier gerade einer Dimension von Funktion nachgespürt wird, die einerseits in der interventionistischen Aufgabe innerhalb der Platzsituation, andererseits aber auch in der Struktur der Konstruktion selbst liegt.
(Quelle: S. Neuburger, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)