Für das Werk von Alois L. Lindenbauer ist ein wesentlich prozessuales Element charakteristisch, das auf Beobachtung und Erforschung beruht. Er setzt Materialien zueinander in Beziehung und thematisiert Einflüsse und Wechselwirkungen. Eine wesentliche Werkgruppe sind seine "Sickerungen", die sich ebenfalls mit der Veränderung des Materials befassen und "...einen Prozess der Volumensveränderungen im direkten Kontakt eines flüssigen und festen Materials vorstellen und die vielschichtige Frage der möglichen Verbindungen bzw. Durchwachsungen formulieren ..." (Peter Assmann).
Lindenbauers Steinskulpturen liegt eine Beschäftigung mit den Steinbauten megalithischer Kulturen im Mittelmeerraum, in Schweden und in Japan zugrunde. Oft entstehen, wie hier in Krems, einfache und doch markante Formationen, die eine Verbindung von archaischen Vorstellungen und Gegenwart darstellen und uralte Formen tradieren.
(Quelle: S. Neuburger, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)