Der Bibliothekssaal war ursprünglich als dreiachsiges Gegenstück zum Abteisaal geplant gewesen, wurde aber schließlich mit fünf Fensterachsen ausgeführt und bis 1740 im Rohbau fertig gestellt. Paul Troger schuf hier eines seiner schönsten Deckengemälde, die "Vision von der Öffnung des Buches mit den sieben Siegeln aus der Johannes-Offenbarung". Im Mittelpunkt des Freskos thront Gott Vater, das Buch mit den sieben Siegeln in seiner Hand haltend. Das Lamm Gottes an seiner Seite ist gerade im Begriff das Buch zu öffnen. Dieses Thema war gut geeignet für die Ausgestaltung einer Bibliothek und kam Trogers Vorliebe für Darstellungen aus der Apokalypse entgegen, die seiner schöpferischen Phantasie größtmöglichen Spielraum ließen.