Für den Neubau der Bibliothek legte Josef Munggenast eine Reihe von Entwürfen vor. Er führte den Bau auch von 1730-1732 aus. Sowohl aus Platz- wie auch aus klimatischen Gründen wurde der Bau als Nordflügel des Konventhofes angelegt. Munggenast schuf einen fünfjochigen Rechtecksaal mit Platzgewölben über breiten, reich stuckierten Gurtbögen. Auf einen repräsentativen Zugang zur Bibliothek wurde verzichtet. Der Haupteingang erfolgt von der südlichen Längsseite, wodurch gewährleistet ist, dass man den Mittelteil des Deckenfreskos, die Göttliche Weisheit darstellend, zuerst erblickt. Paul Troger ist der Schöpfer dieses Freskos, zu dem zahlreiche Skizzen und Bozzeti, sowie das Concetto existieren. Seitlich des Mittelfeldes malte Troger vier Szenen mit Taten des Herkules sowie dessen Belohnung. Das Fresko entstand 1733. An den mittleren Gurtbögen finden sich allegorische Darstellungen, welche in Stuck ausgeführt wurden. Die gesamte weitere Ausstattung der Bibliothek stammt ebenfalls aus der Bauzeit und wurde von Laienbrüdern des Klosters geschaffen: reich intarsierte Repositorien, eine zum Teil mit Gitterwerk durchbrochene hölzerne Brüstung der Galerie und die als Aufgang zur Galerie dienende intarsierte Holzwendeltreppe sind hervorzuheben.