Semmering-Kurort - Südbahnhotel
(1882 bis 1903)


Mit der Eröffnung der Semmeringbahn 1854, aber vor allem auch mit dem Entdecken der Natur, und speziell der Bergwelt als Erholungsraum durch größere Teile der Bevölkerung begann der Tourismus in dieser Region. Das 1882 eröffnete "Hotel Semmering", später "Südbahnhotel", markiert den Beginn der Sommerfrische am Semmering als fashionablen Höhenkurort der Alpen. Weitere Hotels, wie das Panhans, folgten. Es entstanden Schwimmbäder, Golf- und Tennisplätze. Binnen kürzester Zeit schufen sich Aristokraten, vermögende Bürger und Künstler eine regelrechte Kolonie von Hotels und Villen, die zum großen Teil noch erhalten sind und architektonisch im wesentlich zwei Mustern folgen. Stilbildend wirkte damals zum einen der Architekt Franz von Neumann, der nach dem Vorbild schweizerischer Chalets Bauten im "Alpenstil" mit einem Sockel aus Bruchstein, einem gemauerten Erdgeschoß und einer hölzernen, mit Schnitzwerk verzierten Oberetage schuf. Ihm gegenüber stand Josef Bündsdorf, der mit dem so genannten Silbererschlössl eine historistische, mit Erkerchen und Türmchen deutlich verspieltere Form prägte.
Das durch die Hochbau-Abteilung der Südbahngesellschaft 1881/82 errichtete Südbahnhotel wurde 1901/03 in einen dominanten, auf Fernsicht konzipierten Bau mit gestufter Dachshilouette umgebaut und erhielt im Erdgeschoß ein zentrales Vestibül sowie Gesellschafts- und Wirtschaftsräume. 1912/13 erfolgte der Zubau eines zweigeschoßigen "Restaurationstrakts" mit dem reich ausgestatteten sog. "Waldhofzimmer" im 1. Stock, das als Frühstückszimmer diente. 1932 wurde ein Hallenschwimmbad errichtet und 1934 der Eingangsbereich im Stil der Neuen Sachlichkeit umgestaltet.