Teichlandschaft
(1964)


Ferdinand Stransky (*1904, †1981)

Landessammlungen Niederösterreich

Anlässlich der Ausstellung in der Österreichischen Galerie 1962 bemerkte Alfred Schmeller bewundernd über Stranskys Malweise: Hier " 'fummelt' der Pinsel um die Gegenstandsform herum - dort bewegt er sich frei, hebt sich weg, wird ekstatisch; dort wo der Maler aus sich herausgeht, bewegt der Pinsel nur noch die Materie, wie von irgendwoher ferngelenkt. Das sind dann die besten Stellen. [...] Stransky geht dort über den klassischen Expressionismus hinaus, wo er nicht mehr am Volumen klebt."
Den Höhepunkt dieser Entwicklung erreichte Stransky Anfang der 1960er Jahre in Werken wie dem "Waldsee" (1962), dem "Bewachsenen Berghang" (1962), der "Burgendländischen Landschaft" (1962), dem "Markt in Slano" (1963) oder der "Teichlandschaft" (1964), mit der Stransky 1965 bei der Biennale in Sao Paulo vertreten war.
Die "Teichlandschaft" zeigt die Gegend des Wienerberges mit ihren Abhängen, aus denen der Löss für die Ziegelproduktion gewonnen wurde, die Stransky mehrmals malte. Die Form - Schründe in den sich durch den Abbau ständig verändernden Lösshalden, die Fleckerlteppiche der Felder - und das Licht als wichtiges Element der Stimmung spielen eine wichtige Rolle. So sind die Wienerberg-Bilder durch immer wieder andere Lichtstimmungen gekennzeichnet. 
"Die "Teichlandschaft" gehört - wie der "Bewachsene Berghang" zu Stranskys gestisch-abstrakten Werken, in denen er, zumindest an der Oberfläche, auf die Konstruktion verzichtet und dadurch im Gegensatz zu seiner abstrakt-konstruktiven Phase der 1950er Jahre einen wesentlich lebendigeren Landschaftseindruck erzielte.
(Quelle: W. Krug, Stransky 1904-1981, 2004, S. 31, 102, 104)