Im Sommer 1828 reisten Friedrich Gauermann und sein Freund Josef Höger Ende Juli zu Fuß ins Salzkammergut und weiter bis Bad Gastein. Vermutlich war auch sein Bruder Carl, der schon zu Beginn des Jahres sein ständiger Begleiter war, mit dabei. Ein ehemals in der Sammlung Friedrich Schautas vorhandenes Skizzenbuch von dieser Reise zeigte Motive aus Admont, Aussee, Hallstatt, Lend, Hofgastein, Golling, Hallein sowie Salzburg und Maria Plain. In Salzburg waren die Künstler am 28. August im Gasthof "Goldenes Hom" abgestiegen, bevor sie sich schließlich wieder auf die Rückreise machten. Das im Niederösterreichischen Landesmuseum befindliche Skizzenbuch von 1828/29 zeigt Ansichten von zwei wichtigen Stationen auf dem Rückweg: Traunkirchen und Gmunden.
Gauermann zeigt in seiner Zeichnung von Traunkirchen einen Blick aus der Bucht gegen Nordosten. Die linke Hälfte des Blattes widmete er dem Wahrzeichen des Ortes, der in den See halbinselartig vorspringenden bewaldeten Kalkklippe mit der Johanneskapelle aus dem frühen 17. Jahrhundert. Die rechte Hälfte zeigt die Aussicht über den See gegen den Traunstein, im Vordergrund sind zwei Knaben bei den am Ufer liegenden Booten zu sehen.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S 108)