Viehtrieb über einen Waldstrom
(1828)


Friedrich Gauermann (*1807, †1862)

Landessammlungen Niederösterreich

Der "Viehtrieb über einen Waldstrom" gehört zu einer Gruppe von Bildern, die durch ähnlichen Bildaufbau, Variationen der gleichen Bildelemente und eine gewaltige Größe von etwa 130 x 190 cm auszeichen.
Das Gemälde sollte Gauermanns Onkel Joseph Voigt als Gegenleistung für eine Reise nach Triest, auf die ihn Voigt 1827 gemeinsam mit seinem Bruder Carl mitgenommen hatte, umsonst erhalten. In seinem "Einnahmebuch" beschreibt Gauermann das Gemälde folgendermaßen: "Ein Wald von Eichen u. Buchen, durch den ein Waldstrom über Felsen rauscht, über den eine alte Brücke führt, auf welher Vieh getrieben wird. Berge im Hintergrunde." Diese Eintragung wurde aber nicht, wie sonst üblich, beim Verkauf Gemäldes gemacht, sondern vermutlich noch vor der Reise nach Triest, also ungefähr ein Jahr vor der Fertigstellung. Demnach mussten schon Anfang 1827 konkrete Vorstellungen bestanden haben, neue Eindrucke brachte Gauermann von seiner Reise in die Bergwelt im Sommer 1827 mit: Die Szene wurde nun in einer dramatischen Hochgebirgslandschaft angesiedelt, die Brücke weiter in den Vordergrund verschoben und ein offenbar vom Dachstein inspirierter Berg in den Hintergrund gestellt.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 104)